Schönebecker SV 1861 ist Unionspokalsieger der Frauen
Um es gleich an den Anfang zu stellen, dass Finalspiel war ein von Kampf, Einsatzwillen und guten spielerischen Szenen geprägtes Match. Dazu kann man vom Festival der Gebälktreffer, insgesamt sieben, sprechen.
Schönebecker SV 1861 – Germania Wernigerode 2:1 (1:0)
Zunächst waren aber beide Mannschaften auf die Sicherung des eigenen Tores und auf die Vermeidung eines Rückstandes aus. So fanden viele Szenen zwischen den Strafräumen statt. Doch mit der Zeit wurden die SSV-Aktionen nach vorn druckvoller und als Saskia Richter auf rechts freigespielt wurde, wobei sich zwei Germania-Spielerinnen noch gegenseitig behinderten, war das 1:0 per Innenpfostenschuss fällig. Doch die Harzerinnen setzten sofort energisch nach und SSV-Torhüterin Jana Ebeling wurde gefordert, hatte dabei sogar etwas Glück auf ihrer Seite. Jedoch wäre sie bei dem Doppelgebälktreffer der Gäste (21.) wohl machtlos gewesen. Dies gab den Germania-Frauen weiter Auftrieb und das Spielgeschehen verlagert sich immer mehr vor das SSV-Tor. Die spielerischen Vorteile und die hohe Ballbesitzrate der Germania-Frauen war zu diesem Zeitpunkt unübersehbar. Nur im Abschluss gab es zu viele technische Defizite. So überstanden die „Roten“ diese Phase schadlos, manchmal mit Glück und retten den Vorsprung in die Pause.
Nach dem Wideranpfiff begannen die SSV-Spielerinnen sofort mit druckvollem Angriffsspiel und das Tor des Gegners wurde phaseweise belagert. Es sollte wohl eine frühe Vorentscheidung gesucht werden. Bei zwei Postentreffern in Folge (39.) hatte die nun sehr stark haltende Ricarda Drogan das Glück auf ihrer Seite. Doch die Wernigröderinnen überstehen diese Phase und machten sich wieder frei. So entwickelt sich nun ein offener Schlagabtausch mit Chancen beider Teams. Als sich die Germania-Sturmführerin gegen mehrere Abwehrspielerinnen durchsetzt, war der verdiente Ausgleich der fällig Lohn. Das nun sehr qualitätsreiche Match wogte auf und ab, so trifft Struck nur die Latte des Germania-Tores (55.). Bei den Harzerinnen sorgt vor allem das Sturmduo Dehne und Windgassen für viele Szenen vor dem SSV-Tor und einen Windgassen-Schuss hält die Torlatte auf (57.). Als sich dann Jennifer Wesemann vom SSV mit einer starken Einzelaktion gegen mehrere Gegenspielerinnen durchsetzte, behält sie auch die Übersicht sowie Nerven und trifft so zum 2:1. Noch glaubt wohl keiner der Zuschauer, dass dies schon die Spielentscheidung war, denn noch gaben sich die Germania-Frauen nicht geschlagen. Vor allem Susan Windgassen zerrt an den Ketten, doch es fehlte ihr absolut das Abschlussglück, denn nochmals steht die Torlatte im Weg (66.). Nur sporadischen erfolgte die Angriffsentlastung für die SSV-Abwehr, in der aber alle Spielerinnen kämpferisch bis an die Grenze gingen. So wird der Vorsprung, in der sehr dominaten Schlussspurtphase über die Zeit gerettet. Der Schlusspfiff bedeutete dann Jubel und Endtäuschung bei den betroffenen Teams, auf einer vom VfB Glöthe sehr gut organisierten Endspielveranstaltung.
Tore: 1:0 Saskia Richter (17.), 1:1 Jessica Dehne (54.), 2:1 Jennifer Wesemann (58.)
SR’in: Claudia Hecke (SV Germania Gernrode)
ZS: 87